Wegen sinkender Corona-Fallzahlen werden bis Ende Juli die 16 Testzentren im Land geschlossen. Künftig ist die Diagnose bei „Infektsprechstunden“ in landesweit rund 2000 Praxen verfügbar – kostenlose Tests auch ohne Symptome sollen in Dänemark möglich sein.
Bad Segeberg. Weil die Fallzahlen sinken und deshalb immer weniger Menschen die im März eingeführten Corona-Tests nutzen, schließt die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) bis Ende Juli die 16 Zentren im Land, in denen die Abstriche entnommen wurden.
„Wir können die diagnostischen Zentren, sollte dies notwendig werden, sehr kurzfristig wieder ins Leben rufen“, sagte Dr. Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzende der KVSH. Sofern wieder Tests vorgenommen werden müssen, werde dies künftig von niedergelassenen Ärzten im Rahmen ihrer Infektsprechstunden geleistet. Die Patienten würden parallel auch über die Service-Hotline und Bereitschaftsdienstnummer 116 117 an Praxen vermittelt.
Infektsprechstunden weiter ausgebaut
Die Abstrichzentren waren zu Beginn der Pandemie eingerichtet worden. Für den Fall eines Ausbruchsgeschehens stünden weiterhin zwei Busse auf Anforderung der Gesundheitsämter zur Verfügung, deren Einsatz vom Land bezahlt werde, hieß es von der KVSH.
Inzwischen hat die überwiegende Zahl der Praxen eine Infektsprechstunde eingerichtet, in der die Patienten räumlich oder zeitlich entsprechend ihrer Symptome getrennt werden. Im gesamten Land gibt es über 3000 Ärzte und knapp 2000 Praxen, die sich daran beteiligen. Somit können die Patienten flächendeckend in Schleswig-Holstein zielgerichtet behandelt werden, so Schliffke: „Wir nehmen damit zum einen den nicht-infektiösen Patienten die Angst vor einer Ansteckung und leisten andererseits einen Beitrag zur Minimierung der Virusausbreitung“.
Kostenlose Tests in Dänemark
Kostenfreie Tests für Menschen ohne Symptome oder Kontakt zu Infizierten sind bisher weiterhin nicht in Schleswig-Holstein vorgesehen. Doch ein Stück nördlich der Grenze sind solche Tests offenbar möglich: Wie der NDR als erster berichtete, gibt es bei Fröslev an der Autobahn E45 und Krusau bei Flensburg zwei dänische Corona-Testzentren, die jedermann offenstehen.
Dort würden Erwachsene sowie Jugendliche ab zwölf Jahren kostenlos getestet. Eine Anmeldung sei nicht nötig, man hinterlasse eine Telefonnummer – nur im Fall eines positiven Tests werde dann eine SMS gesendet.
Muss in Schleswig-Holstein ein Bürger ins Krankenhaus, regelt die Klinik vor Ort den Test selbst, bevor es zu einer stationären Aufnahme kommt. Selbst bezahlen müssen den Test Reiserückkehrer aus Gebieten, die die Landesregierung als Risikogebiet einstuft und die entsprechend auf einer Liste des Landes verzeichnet sind. Aktuelle Hinweise dazu gibt es im Internet auf dem Portalen des schleswig-holsteinischen Gesundheitsministeriums, des Auswärtigen Amtes und des RKI.