19 Automarken, 50 Modelle, Tausende Besucher: Großes Interesse an E-Auto-Schau bei Nortex – mit Video von E-Mobilitäts-Experte Jens Sandmeier
Neumünster. Von Jahr zu Jahr wächst die E-Auto-Schau bei Nortex. Seit 2013 gibt es sie – damals wurde eine Handvoll Fahrzeuge präsentiert, wenige Enthusiasten kamen. Anfang September 2022 sah das anders aus: Tausende Besucher aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Dänemark reisten extra an, um auf dem Nortex-Parkplatz rund 50 aktuelle E-Fahrzeuge von 19 international bekannten Automarken zu erkunden und zu vergleichen. Die Messe gilt damit als größte Veranstaltung ihrer Art im Norden.

Die Besucher setzten sich ans Steuer, studierten die ausgelegten Datenblätter zu den Fahrzeugen, ließen sich im Gespräch von den Fachleuten der beteiligten Autohäuser informieren. Im Fokus standen dabei vor allem die Reichweite, das Laden des Akkus, Fragen zur Infrastruktur mit Ladepunkten sowie etwaige Fördermöglichkeiten.

„Ein voller Erfolg“
„Die E-Auto-Schau bei Nortex war wieder einmal ein voller Erfolg“, resümierte Nortex-Verkaufsleiter und Prokurist Andy Grabowski.

Durch die aktuellen Herausforderungen im Energiesektor verstärke sich der Trend zur E-Mobilität weiter; hinzu komme der Wunsch, etwas zum Klimaschutz beitragen zu wollen. Nortex unterstütze das durch die E-Auto-Schau und könne zugleich den Kunden ein spannendes Ereignis bieten.
In der Tat: Dirk Buddelmann etwa schaute sich einen Polestar 2 an, ein Modell, das die Tochterfirma von Volvo neu auf den Markt gebracht hat. Auf dem Fahrersitz probiert er es zuerst, dann setzt er sich in den Fond, wünscht sich dort mehr Bewegungsfreiheit für die Knie. „Wir wollen hier die Fahrzeuge vergleichen, deshalb sind wir gekommen“, so der Architekt aus Elmshorn. Die Strecke sei nicht weit, „und außerdem sind wir sowieso regelmäßig als Kunden bei Nortex.“
Konkrete Vorstellungen bei den Besuchern

Auto-Experte Heino Nohrden vom Autohaus Süverkrüp in Neumünster war erfreut, dass so viele Besucher zur E-Auto-Schau kamen. „Und viele haben auch ein ganz konkretes Interesse, interessieren sich beispielsweise für ein bestimmtes Fahrzeug“, so Nohrden. „Dat löppt!“ Auf der Messe würden zahlreiche Kontakte geknüpft und Probefahrten in den folgenden Tagen verabredet.

Marion, Michael und Tochter Mira Sensen aus Kaltenkirchen setzten sich zunächst einmal in verschiedenen Modellen zur Probe: Die Familie wollte die Gelegenheit nutzen und auf der E-Auto-Schau ein Gefühl für die E-Autos bekommen – ein Kauf ist perspektivisch angedacht. Gleichzeitig kreisen die Wünsche und Pläne um eine neue Heizung und eine Photovoltaikanlage – mehrere größere Anschaffungen also, die genau durchdacht sein wollen.
Übrigens: Während der zwei Tage dauernden E-Auto-Schau konnten die Besucher an einem Gewinnspiel teilnehmen und Probefahrten mit einem E-Auto gewinnen – 14 Teilnehmende hatten Glück und dürfen in den kommenden Wochen die neue Art der Mobilität ausgiebig testen. Das Autohaus Haase in Neumünster hat die Probierfahrt sogar zu einem Probierwochende mit Übernachtung ausgeweitet – herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!
Spannende Details: Vortrag und Diskussion zur E-Mobilität

Mit drei Vorträgen und im Rahmen einer regen Diskussion informierte währenddessen Jens Sandmeier von der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein (WT.SH) die Besucher bei Nortex. Sein Ziel ist es, „denjenigen, die aufs Auto angewiesen sind, eine für das Klima bessere Alternative zu bieten als den Verbrenner“. Dieser Wechsel sei eine Veränderung „im ganz großen Stil – ein globaler Megatrend“, so Sandmeier.
Sehen Sie hier ein Kurzvideo, in dem Jens Sandmeier von der Wirtschaftsförderung Schleswig-Holstein Stellung zu vier Fragen rund um e-mobiles Fahren in Schleswig-Holstein nimmt:
Bei der WT.SH leitet er die Landeskoordinierungsstelle Elektromobilität. Seit Anfang 2021 hat sich ihm zufolge die Zahl zugelassener E-Autos im echten Norden mehr als verdoppelt – von 20.000 im Januar letzten Jahres auf rund 50.000 im Juli 2022, davon knapp 30.000 rein batterieelektrisch, 20.000 mit Hybridantrieb. Inzwischen, so der Experte, fahren fast 30 Prozent aller neu zugelassenen Pkw auf den Straßen hierzulande mit Strom.
Attraktiv, weil wirtschaftlich
Zum Thema Wirtschaftlichkeit von E-Autos verwies Sandmeier auf Kostenrechner, die jeweils speziell an die Eigenschaften von Fahrer und E-Auto angepasst werden können. „Der entscheidende Punkt ist das Fahrprofil“, so Sandmeier: „Wenn sie jeden Tag 60 Kilometer zur Arbeit pendeln, zuhause eine Photovoltaikanlage auf dem Dach haben und der Arbeitgeber noch eine Ladestation bietet, dann ist das E-Auto eine attraktive Alternative. Dann fahren Sie lachend an der Tankstelle vorbei.“

Hinzu kämen die Befreiung von der Kfz-Steuer auf zehn Jahre sowie geringere Reparaturkosten bei rein batterieelektrischen Fahrzeugen – da rechne sich der höhere Anschaffungspreis teils binnen fünf Jahren. Mehrere Anfragen der Zuhörenden gab es zum Ausbau der Ladesäulen-Infrastruktur – und der Bezahlweise beim Stromtanken. Hier habe der Bund bereits eine Standardisierung durchgesetzt, so Sandmeier: Seit 2021 müssen alle neu installierten Ladestationen die Möglichkeit bieten, mit EC- oder Kreditkarte zahlen zu können.
Saisonauftakt für die aktuelle Herbstmode
Christian und Margrit Heinrich fanden den Vortrag klasse: Das Ehepaar aus Kiel beschäftigt sich derzeit intensiv mit den Möglichkeiten der E-Mobilität. Auf der E-Auto-Schau bei Nortex konnten beide viele aktuelle Fahrzeuge vergleichen. Ein bestimmtes Modell haben sie noch nicht fest ins Auge gefasst. „Uns geht es nicht nur darum, einfach ein schickes neues Auto zu kaufen, sondern um ein völlig neues Konzept zu fahren“, so Christian Heinrich.

Neben der innovativen Technik bot die Messe weitere Attraktionen: So zauberte der Ballonkünstler „Mr. Jack“ Tiere und anderes aus bunten Ballons, dazu gab es Bratwurst und kühle Getränke – und im Modehaus selbst wurde und wird der Saisonauftakt für die Herbstmode gebührend gefeiert. Etliche Besucher nutzten die Gelegenheit, um dort hochwertige Bekleidung einzukaufen oder sich mit einer Mahlzeit im Café-Bistro zu stärken.